Olympia | Anjuli Knäsche: Krönung durch König
„Ein ordentlicher Wettkampf“, lag hinter Anjuli Knäsche und ihrem Trainer Stephan Munz, als die Athletin von VfB Stuttgart den Innenraum des Stadions in Paris verließ. 4,40 Meter im ersten Versuch waren schon ein Erfolg für die Deutsche Meisterin. Doch während ihr Trainer die Qualifikation der Parallelgruppe auf der Tribüne verfolgte und die sich anbahnende Situation live miterlebte, bekam Knäsche davon zunächst nichts mit.
Blick ins Regelwerk
Denn nachdem nur elf Springerinnen die geforderte Qualifikationshöhe von 4,55 Metern überquerten stand nach kurzer Wartezeit fest: Das Feld wird mit allen Springerinnen aufgestockt, die höhengleich auf Platz 12 liegen – darunter auch Anjuli Knäsche. „Wir haben auf der Tribüne nochmal im Regelwerk nachgeschaut, ob vielleicht ein Ausspringen auf uns zu kommt“, erzählt Stephan Munz. Doch schnell war klar: Seine Athletin wird eine von 20 Springerinnen im olympischen Finale sein. „Das werden wir in vollen Zügen genießen“, freut er sich.
Jubel in den Katakomben
Sein Schützling bekam, die Nachricht über ihren Finaleinzug auf andere, spezielle Weise mitgeteilt. Nämlich von ZDF-Urgestein und Moderator Norbert König: „Ich durfte ihr die frohe Botschaft verkünden. Ich bin ihr in den Katakomben noch schnell hinterhergerannt“, erzählt König. So erfuhr Knäsche erst mit Verzögerung von ihrem Glück. Die Krönung ihrer Karriere, überbracht von Norbert König. „Die Geschichte stimmt tatsächlich“, bestätigt auch ihr Trainer.
Einspringen im Fokus
Im besonderen Finale wollen Knäsche und ihr Trainer natürlich vor allem die Atmosphäre genießen. „Es ist fantastisch. Olympia ist einfach ein wahnsinniges Erlebnis“, ist Munz voller Vorfreude. Mit 20 Teilnehmerinnen und Einstiegshöhen von 4,40 Meter und 4,60 Metern muss der Fokus jedoch von Beginn an da sein. „Das Einspringen wurde verlängert. Wir werden mehr Sprünge machen, damit wir zum Start hin voll da sind“, erklärt Munz die besondere Situation mit einem großen Feld. Da die Teilnahme am Finale schon ein Riesenerfolg ist, steht die Freude im Fokus. Aber auch sportlich hat sich das Duo etwas vorgenommen. „4,60 Meter und Bestleistung im Finale währen natürlich der Hammer“, blickt Munz voraus.