Zeitmessung im WLV-Kreis Göppingen
Auf dieser Seite möchten wir einen Überblick über die Tätigkeit und Aufgaben im Bereich der Zeitmessung geben. Ihr werdet sehen, dass es sich um eine Spannende und wichtige Materie handelt. Es mag sich auf den ersten Blick sehr kompliziert anhören, das ist es aber letztendlich nicht. Wir werden uns anfangs auch nur auf die Kerntätigkeit das Zeitnehmens und -auswertens konzentrieren. Zusätzliche Aspekte wie die Anbindung an die Wettkampf Software und sonstige IT-Themen, sind nur Ergänzung. Hier führt learning by doing sehr schnell zum Erfolg. Außerdem werdet ihr durch erfahrenes Personal eingeführt und unterstützt. Wer ein wenig technisches Interesse mitbringt, wird überhaupt keine Probleme und auch Spaß an der Tätigkeit haben. Außerdem gibt es vielseitige Möglichkeiten Neues auszuprobieren und sich einzubringen, denn es gibt noch viel Verbesserungs- und Erweiterungspotential.
Die elektronische Zeitmessung ist bei keinem leichtathletischen Wettkampf mehr wegzudenken. Ob bei Kreis-, Regio, Vereins- oder Landesmeisterschaften ermöglicht sie die Feststellung der gelaufenen Zeiten mit einer Genauigkeit, die durch Handstoppen nie erreicht werden könnte. Außerdem gewährleistet sie gleichbleibende und damit faire Ergebnisse. Dafür wird zusätzlich auch Rücken-oder Gegenwind erfasst.
Heutzutage hat auch in der Leichtathletik die Digitalisierung eingesetzt. So finden Anmeldungen und Wettkampforganisationen mittlerweile vollständig digital statt. In unserem Kreis wird deshalb die Zeitmessanlage auch direkt digital an die Wettkampfsoftware angebunden und die Ergebnisse somit fehlerfrei und schnell übertragen. So kann der Athlet wenige Minuten oder sogar Sekunden nach seinem Lauf, online seine Zeit erfahren. Für kleinere Wettkämpfe kann natürlich auf diese Anbindung verzichtet werden.
Technischer Hintergrund der Zeitmessanlage
Die Erfassung eines Laufes beginnt mit dem Startschuss. Dieser wird durch einen Schalladapter erfasst und per Kabel oder Funk an die Zielkamera übertragen. Zwischen Startschuss und Auslösung der Zeitmessung vergehen unter 0.01 Sekunden. Gleichzeitig startet die Zeitmessanlage auch automatisch und entsprechend der eingestellten Laufdistanz die Windmessung. Kurz vor dem Zieleinlauf gib das Zeitmesspersonal den Zieleinlauf frei und startet somit die Aufzeichnung der Zielkamera. Die Zielkamera blickt seitlich entlang der Ziellinie und erfasst einen Sich nach der Zeit aufbauendes Bild (siehe Link 1). Daraus entsteht nun ein Zielbild, welches durch Verschieben der Maus und eines virtuellen Cursors die optische Zeitauswertung ermöglicht. So sind auch knappe Zieleinläufe im Regelfall kein Problem. Zur leichteren Identifizierung der Läufer gibt es zusätzlich noch eine frontale Kamera, welche die Läufer von vorne aufnimmt. Nach erfolgreicher Auswertung der einzelnen Laufzeiten und Zuordnung zu den entsprechenden Läufern, werden die Ergebnisse entweder händisch oder Volldigital an das Wettkampfbüro übergeben. Bei großen Wettkämpfen wird die Auswertung an einem separaten Computer vorgenommen, sodass schon bevor der aktuelle Lauf vollständig ausgewertet ist, der nächste Lauf beginnen kann.
Aufgaben des Zeitmesspersonals
Vor Wettkampfbeginn muss die Anlage ordnungsgemäß aufgebaut und ausgerichtet werden. Dafür muss die Hauptkamera entlang der Startlinie ordentlich ausgerichtet und in der Software vorbereitet werden. Zusätzlich wird die Hauptkamera aufgebaut und ausgerichtet, sowie der Windmesser entlang der Laufstrecke aufgestellt und angeschlossen.
Für das Publikum gibt es außerdem eine Großanzeige, welche die Laufzeiten anzeigt. Diese wird ebenfalls aufgebaut und angeschlossen. Dann wird ein Probeschuss durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Anlage ordnungsgemäß und im Rahmen der Vorgaben auslöst. Nun kann sich um die Anbindung an das Wettkampfbüro gekümmert werden (s.u.). Jetzt kann der Wettkampf beginnen. Hier ist die Aufgabe mit dem Starter und dem Wettkampfbüro die Läufe zu planen und dann entsprechend durchzuführen und auszuwerten (s.o.). Nach Wettkampfende muss die Anlage dann wieder ordentlich verstaut und aufgeräumt werden.
Technischer Hintergrund zur Realisierung eines Seltec-Netzwerks
Der Aufbau ist „Plug and Play“. Alle Geräte sind vorkonfiguriert und müssen nur aufgestellt und an den Strom angeschlossen werden.
Die Wettkampfsoftware Seltec bietet neben der Wettkampfplanung eine umfassende Netzwerkfunktion. Dadurch ist es möglich mit mehreren Laptops oder Tablets zu arbeiten, welche im gleichen (lokalen) Netzwerk sein müssen. So kann zB. Im Wettkampfbüro nicht nur am Hauptrechner (Server) sondern auch an weiteren PCs (Clients) gearbeitet werden. In der Umgebung eines Wettkampfbüros ist dies nicht schwer umzusetzen. Es wird lediglich ein Switch oder Router mit -bestenfalls - Kabelverbindung zu den PCs benötigt.
Will man dieses Netzwerk nun im Stadion verteilen wird es schon schwerer. Kabelverbindungen sind in den wenigsten Stadien im Kreis vorhanden und auch praktisch nicht jedes Mal aufzubauen. Daher setzen wir auf ein kleines Richtfunksystem. Ein Sender mit 180° Abstrahlwinkel wird im Wettkampfbüro an das Netzwerk angeschlossen und verbindet sich mit den zwei vorhandenen Empfängern im Stadion (Point-to-Multipoint-Szenario). An diesen Empfängern befinden sich jeweils WLAN-Sender (Access Points/APs), die am Aufstellort ein Funknetzwerk aufspannen. Damit (oder per Kabel) können sich dann die Eingabelaptops oder Tablets verbinden.
Bis hierhin wird kein Internetzugang benötigt. Dieser ist nur im Vorfeld zur Einrichtung des Wettkampfs beim Einspielen der LADV-Meldungen notwendig. Internet wir allerdings auch benötigt, wenn Online-Liveergebnisse oder die direkte Eingabe der Disziplinen über Tablets bzw. eine Website (und nicht den Seltec Technical Client). Letzteres erfolgt über den Dienst „Webtec“ der ebenfalls in die Seltecsoftware integriert ist. Es wird nur ein Internetzugang im Wettkampfbüro und am Eingabegerät benötigt. Die Eingabe der Ergebnisse über die Laptops mit dem Technical Client benötigt kein Internet, sondern nur eine Netzwerkverbindung zum Wettkampbüro (Seltec-Server). Zur Eingabe mit Tablets, die auch durch Kampfrichter und Helfer mitgebracht werden können, über Webtec kann der Internetzugang aber natürlich auch über die Richtfunklösung bereitgestellt werden, wenn der Router im Wettkampfbüro z.B. über Mobilfunk ins Internet kommt.
Weitere Informationen
Zeitmessoftware, sowie Zeitmesskamera: (https://finishlynx.com/de)
Wettkampfsoftware Seltec: (https://wiki.seltec-sports.net)
Simulation Zeitmessung: https://finishlynx.com
Videos zur Wettkampfsoftware Seltec: https://youtube.com/playlist
Anleitung Seltec Technical Client Weitendisziplin
Interesse oder Fragen?
Einfach unverbindlich melden bei unserem Beauftragten ZM/DV:
Constantin Göser
+49 7161 9564414
Ausschreibung Wettkampftechnik