Olympia | Stimmen der Weitspringerinnen
Mihambo machts spannend: Mit 6,86 Meter im dritten Versuch im Finale
Sie ist eben eine ganz Ungewöhnliche, diese Malaika Mihambo. Wieder einmal hat sich die Olympiasiegerin die Sache nicht leicht, sondern sehr spannend gemacht. In der Qualifikation zum Weitsprung-Finale am Donnerstagabend benötigte die „Überfliegerin“ drei Versuche, um das Finale zu erreichen. Nach zwei ungültigen Versuchen musste sie „liefern“. Mihambo sprang im dritten Versuch dann 6,86 Meter, wobei sie noch 31 Zentimeter vor dem Brett abgesprungen war. Ihre größten Konkurrentinnen um die Medaillen: Tara Davis Woodhall (USA, 6,90 Meter) und Larissa Iapiccino (Italien, 6,89 Meter)
„Malaika ist in einer tollen Verfassung, sie ist auf den Punkt fit“, zeigte sich ihr Trainer Ulli Knapp optimistisch. Malaika Mihambo auf dem Weg, ihren Olympiasieg von Tokio 2021 zu wiederholen? fragen sich alle deutschen Fans im Stadion und zuhause.
„Auch wenn man nur noch einen Versuch hat, muss man dennoch mit Mut anlaufen und Vertrauen haben, man darf da nicht hadern“, nannte sie ihre Einstellung, die schon so oft zum Erfolg geführt hat. Entspannter sei es natürlich in Rom gewesen, als sie beim Gewinn des EM-Titels gleich einen tollen Sprung vorlegte. „Werde mich im Finale voll konzentrieren und hoffe, dass es mir dann gelingt“, blickte sie gleich wieder nach vorne.
Frappierend sei der Unterschied von Tokio 2021 gegenüber Paris 2024. „Damals waren es vielleicht 200 Zuschauer im Stadion, heute 80.000“. Beim Einlaufen ins Stadion habe sie eine Gänsehaut bekommen. Von Paris habe sie bislang nur das Olympische Dorf gesehen. Trainer Knapp verriet gegenüber dem GEA schon mal, dass er die Gitarre im Zimmer zurückgestellt habe. Da könnte Mihambo wieder mal auch ihre musikalischen Fähigkeiten einbringen.
Assani und Müller enttäuscht
Für die beiden Weitspringerinnen Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden) und Laura Raquel Müller (Unterländer LG) verlief ihre Olympiapremiere anders als erhofft. Beide mussten nach der Qualifikation die Spikes einpacken, ohne fürs Finale qualifiziert zu sein. Während für Müller 6,40 Meter gemessen wurden, sprang Assani, die bei der EM in Rom mit 6,91 Meter noch knapp an Bronze vorbei gesprungen war, lediglich 6,24 Meter weit.
„Ich habe heute eine Achterbahn der Gefühle erlebt“, meinte Assani hinterher, „ich hatte mir natürlich mehr erhofft.“ Die Anläufe hätten nicht gepasst, meinte sie. „Ich will keine Ausreden geben, wollte mein Bestes geben, das hat aber leider nicht geklappt“. Sie werde nicht aufgeben, eine internationale Medaille einzufahren. „Ich werde diese Erfahrungen mitnehmen und werde noch stärker“.
Für Laura Raquel Müller bleibt ebenfalls die Erfahrung der ersten Olympiateilnahme. „Vielleicht war es die Nervosität, vielleicht wollte ich zu viel“, meinte sie.