Mathias Brugger in Götzis auf Rang fünf

  27.05.2018    BW-Leichtathletik WLV
Einen bärenstarken Zehnkampf lieferte Mathias Brugger vom SSV Ulm 1846 beim Mehrkampfmeeting im österreichischen Götzis ab.

Mathias Brugger vom SSV Ulm 1846 hat am Wochenende im Mehrkampf-Mekka in Götzis (Österreich) den besten Zehnkampf seiner Karriere gezeigt. Mit 8.304 Punkten blieb er erstmals über der 8.300-Punkte-Marke und war auf Platz fünf der zweitbeste Deutsche nur knapp hinter dem WM-Dritten Kai Kazmirek (8.329 Pkt), der beim herausragenden Sieg des Kanadiers Damian Warner (8.795 Pkt) Vierter wurde. Es war ein bemerkenswertes Comeback neun Monate nach dem abgebrochenen WM-Zehnkampf von London, das unter den zahlreichen mitgereisten Fans – darunter Familie, Freunde und alle seine Trainingspartner – für Staunen und Gänsehaut sorgte.

Die ersten Steine waren Mathias Brugger und Trainer Christopher Hallmann schon am Samstag vom Herzen gepurzelt. Die entscheidende Frage: Hält die Patellasehne am linken Knie? Die Antwort: Ja, sie hält! Sogar so gut, dass Mathias Brugger in den kritischen Sprüngen bessere Leistungen ablieferte als im Vorjahr auf seinem Weg zu 8.294 Punkten. 7,32 Meter im Weitsprung und später vier blitzsaubere Versuche im Hochsprung bis einschließlich 2,00 Meter stellten die Weichen für Tag zwei.

Dieser startete eindrucksvoll: In 14,24 Sekunden legte Brugger über die Hürden die zweitbeste Zeit seiner Karriere hin. Und mit dem Diskus mit 46,04 Metern seinen zweitbesten Wurf. Kurios dabei: Eigentlich war sein erster Versuch verunglückt, er wollte ihn aber dennoch messen lassen. Die Kampfrichter hatten jedoch versäumt, den Einschlagpunkt zu markieren. So durfte Mathias Brugger den Wurf wiederholen – und der zweite Versuch saß. Das Meisterstück jedoch gelang ihm im Stabhochsprung, als er nach einem Stabbruch im ersten Versuch noch 5,00 Meter im dritten meisterte. Das Publikum belohnte ihn auf dem Weg in die Katakomben mit Extra-Applaus.

Kaum zu glauben, dass nicht einmal magere 51,72 Meter mit dem Speer ihn auf seinem Weg zur Bestleistung ausbremsen konnten. 4:24 Minuten musste er über 1.500 Meter laufen. Nach einem Solo an der Spitze des Feldes stoppten die Uhren bei 4:23,93 Minuten. Bestzeit in der letzten Disziplin und Bestleistung im Zehnkampf!

„Ich freue mich riesig – besonders darüber, dass alles gehalten hat!“ sagte Mathias Brugger. „In neun Disziplinen haben ich meine Ziele erreicht, mit dem Speer hätte ich gerne sechs Meter weiter geworfen. Da habe ich den dritten Platz wohl verschenkt.“ Sein Geheimnis für den nervenstarken Auftritt nach monatelanger Wettkampf-Pause? „Ich wusste vorher, ich fühle mich mental besser als im letzten Jahr“, erklärte der Ulmer, der seit vergangenem Herbst Bauingenieur-Wesen studiert und zurzeit die Hochzeit mit Freundin Maria plant. „In meinem Leben gibt es zurzeit viele andere wichtige Dinge, das hat mir viel Druck genommen.“

Mit der Leistung aus Götzis rückt nun auch ein Start bei der Heim-EM im August in Berlin in Reichweite. Die Norm von 8.000 Punkten hat er deutlich übertroffen, insgesamt gibt es drei deutsche Startplätze im Zehnkampf, die final nach dem Mehrkampf-Meeting am 16./17. Mai in Ratingen vergeben werden. „In drei Wochen sehen wir weiter!“ blickte Brugger verhalten optimistisch voraus.

Quelle: Pressemitteilung SSV Ulm 1846 / Silke Bernhart

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SSV Ulm 1846 / Silke Bernhart