Leichtathletik-Kampfrichter Carsten Hördemann bei EM im Einsatz
  06.09.2022


Seit 18 Jahren ist Carsten Hördemann vom Leichtathletikkreis Göppingen als Kampfrichter tätig und war einige 100 Mal bei Wettkämpfen im Einsatz. Die Leidenschaft für sein Ehrenamt des seit 2018 in Baiereck wohnhaften 33-jährigen, gebürtigen Castrop-Rauxelers ist ungebrochen und so ist er an zahlreichen Wochenenden im Jahr für die Leichtathletik unterwegs.

Von der Pike auf hat der Polier die Tätigkeit als Kampfrichter erlernt und sich über den Kampfrichter-Obmann Technik für Sprung und Wurf und den Schiedsrichter Universal bis ins Spitzenamt des National-Technical-Official (NTO) in den Kader des Deutschen Leichtathletikverbandes hochgedient. Um seine Lizenz erneuern zu können, muss der Routinier sich ständig auf dem Laufenden halten und alle vier Jahre eine erneute Prüfung ablegen.

Berlin und München als Höhepunkte

„Die Europameisterschaften in Berlin 2018 und in München Mitte August waren die Höhepunkte meiner Tätigkeit“, schaut Hördemann auf seine internationalen Einsätze zurück. „Aber nicht nur internationale Wettkämpfe und nationale Meisterschaften sind mir wichtig, auch kleinere Veranstaltungen haben ihren Reiz.“

Bereits als Kind kam er zur Leichtathletik und hat als Schüler vor allem Laufsport betrieben. Sein Interesse wuchs durch die Olympischen Spiele 1996 in Atlanta, wo das deutsche Zehnkampf-Ass Frank Busemann Silber gewann. Ende 2004 wurde Hördemann, der in Dortmund aufwuchs, durch den dortigen ehemaligen Kreiskampfrichterwart die Kampfrichtertätigkeit schmackhaft gemacht. Durch ihn wurde er gefordert und gefördert.

Nach München reiste er im Quartett: Mit seiner Lebenspartnerin Sandra Glaser sowie der stellvertretenden Kampfrichter-Beauftragten im Leichtathletikkreis, Heike Kottmann, und Achim Grünenwald. Alle sind Kampfrichter und wurden vom DLV für die EM nominiert und waren in verschiedenen Funktionen im Einsatz. Hördemanns Team beim Hoch- und Stabhochsprung bestand aus sechs Kampfrichtern. Zwei waren als Lattenaufleger eingeteilt, einer war für die EDV-Eingabe, einer für das Protokoll zuständig und eine Kampfrichterin fungierte als Athletenbegleiterin. „Im Vorfeld hatten wir Testwettkämpfe zum Kennenlernen und zum Üben der Abläufe zu bestreiten“, erklärt Hördemann. Es seien zudem zahlreiche Besprechungen erforderlich gewesen, da auch das Kampfgericht im Fokus der Fernsehzuschauer und der Fans im Stadion stand.

„Weil viel Technik eingesetzt war, gab es immer wieder Herausforderungen zu meistern“, erklärt der Uhinger, der beim TGV Holzhausen und beim TSV Baiereck-Nassach sportlich beheimatet ist. „Eine ganz besondere Herausforderung war das Hochsprung-Finale der Männer, da ein Unwetter aufzog und das Olympiastadion während des Einspringens geräumt werden musste“, erinnert er sich.


 Dieser Bericht erschien am 05.09.2022 zunächst in der Printausgabe der  und auf  


Die Aufnahme wurde freundlicherweise von dem Sportfotografen Benjamin Heller zur Verfügung gestellt:

 www.facebook.com/BenjaminHellerFotografie 

 www.instagram.com/benjamin.heller  


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