EM Rom Tag 4 | Ein vierter Platz und harte Kämpfe
FRAUEN
200 Meter | Halbfinale
Mit Saisonbestleistung von 23,00 Sekunden war Jessica-Bianca Wessolly (VfL Sindelfingen) als Zweite ihres Vorlaufes ins Halbfinale eingezogen. Ihr Start im dritten von drei Semifinals war etwas verhalten und sie sortierte sich zunächst im Mittelfeld ein. Auf der Geraden konnte sie sich dann nicht weiter nach vorne schieben und kam nach 23,27 Sekunden als Sechste ins Ziel. Somit verpasste sie den Einzug ins Finale. Anschließend zeigte sie sich ein wenig enttäuscht. "Ich bin natürlich froh, dass ich heute früh Saisonbestleistung gelaufen bin, aber ich wäre gern hier unter 23 Sekunden gelaufen. Das habe ich heute früh auf den letzten 20 Metern vergeigt. Und jetzt ärgere ich mich, dass ich nicht noch etwas draufsetzen konnte. Ich kam nicht gut aus der Kurve und dann war es schwer, weil die anderen schon so weit weggezogen waren."
Stabhochsprung | Finale
In der Qualifikation von Rom (Italien) hatte Anjuli Knäsche (VfB Stuttgart) eine blitzsaubere Leistung gezeigt und im ersten Anlauf 4,50 Meter überquert. Im Finale wurde die Latte von 4,43 Metern direkt auf 4,58 Meter gelegt, was für die Stuttgarterin eine Steigerung ihrer Bestleistung bedeutet hätte, die bei 4,55 Metern steht. Bei den ersten beiden Versuchen lief noch nicht viel zusammen. Der dritte Sprung über diese Höhe sah dann deutlich besser aus, die Latte fiel dennoch.
Die Deutsche Meisterin hatte schwer in den Wettkampf gefunden – ihr fehlte die Ruhe, wie sie selbstkritisch anmerkte. Bereits für 4,28 Meter musste sie zweimal Anlauf nehmen, ebenso wie bei 4,43 Metern. Aufgrund der Fehlversuche wurde es am Ende Platz elf – höhengleich mit der Achten, Titelverteidigerin Wilma Murto.
STIMME ZUM WETTKAMPF:
Anjuli Knäsche (VfB Stuttgart)
Ich habe gemischte Gefühle. Es war cool, mal im Finale dabei gewesen zu sein. Natürlich wäre ich die 4,58 Meter gerne gesprungen, da haben ein bisschen Ruhe und Gelassenheit gefehlt. Ich war immer ein bisschen zu hektisch und verkrampft im Anlauf. Es lag am Anlauf, dass ich keinen Sprung richtig hingekriegt habe und die Arme ein bisschen verpasst habe. Die Bedingungen waren ganz gut. Aus dieser Erfahrung werde ich hoffentlich etwas lernen und es beim nächsten Mal besser machen.
MÄNNER
3.000 Meter Hindernis | Finale
8:15,08 Minuten heißt die neue persönliche Bestzeit von Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen), der das Finale über 3.000 Meter Hindernis couragiert angeht und hintenraus sogar an der Spitze mitläuft. Den Schlussspurt konnte er dann zwar nicht mehr mitgehen, doch seine Zeit rechte für einen hervorragenden vierten Platz. Für Velten Schneider (VfL Sindelfingen) war bereits das Erreichen des Finales ein großer persönlicher Erfolg. Zu Beginn sortierte er sich im hinteren Teil des Feldes ein und konnte über längere Strecken gut mithalten. In der zweiten Laufhälfte hatte er dann jedoch sehr zu kämpfen. Nach 8:38,73 Minuten kam er als 16. ins Ziel.
Zehnkampf | Hochsprung & 400 Meter
Nach der Mittagspause meisterte Manuel Eitel in der vierten Disziplin des Zehnkampfes schlussendlich 1,96 Meter im dritten Versuch. Für den Ulmer ging es damit zwei Zentimeter höher als im besten Zehnkampf. An 1,99 Metter scheiterte er nur knapp. Bester deutscher Hochspringer war Tim Nowak, der 2,02 Meter meisterte und sich wie sein Vereinskollege nach wie vor in ähnlichen Punkte-Regionen bewegt wie bei seiner Zehnkampf-Bestmarke.
Die 400 Meter stimmten die deutschen Zehnkämpfer nicht zufrieden. Bei Manuel Eitel, der in Rom seinen ersten Zehnkampf der Saison bestreitet, wurden die Beine schwer, er belegte in seinem Lauf mit 49,02 Sekunden den letzten Platz. Eitel hat in Bestform schon 48,21 Sekunden erreicht. Geknickt war auch Tim Nowak, der in 50,23 Sekunden zwar kaum langsamer unterwegs war als beim PB-Zehnkampf in Götzis, dort aber auch in dieser Disziplin ordentlich Punkte liegen gelassen hatte. Zum Tagesabschluss rangiert Manuel Eitel mit 4.269 Punkten auf Platz sechs, Tim Nowak auf Rang 15 (4.087 pt).
STIMME ZUM WETTKAMPF:
Tim Nowak (SSV Ulm 1846)
Für den Moment bin ich erst mal sehr enttäuscht. Ich bin zwar auf dem Papier nur 20 Punkte schlechter als in Götzis vor drei Wochen. Aber mir sind hintenraus die Körner ausgegangen. Im Kugelstoßen konnte ich mich gar nicht ansteuern, Hochsprung war auch nicht genial und 100 und 400 einfach enttäuschend. Einziger Leichtblick: der geniale Weitsprung, der war perfekt. Eigentlich wollte ich gerade am ersten Tag noch mal ordentlich drauflegen im Vergleich zu Götzis. Ich weiß, dass ich einen absolut starken zweiten Tag habe, aber der Wettkampf hier kostet super viele Körner, ich bin echt fertig gerade.