Elke Keller überlegene Europameisterin
Elke Keller von der LG Filstal ist die erfolgreichste Senioren-Leichtathletin im Kreis: Nach zahlreichen Auszeichnungen in den vergangenen Jahren auf nationaler und internationaler Ebene und der Bronzemedaille bei der letztjährigen Weltmeisterschaft auf Madeira lief die vor zwei Jahren von der European Masters Association (EMA) zur Sportlerin des Jahres gekürte Geislingerin nun auf der portugiesischen Insel Madeira zu EM-Gold in ihrer Altersklasse W55.
Zwei Starts standen auf dem Programm von Elke Keller, die mit Ehemann Jürgen zum zweiten Mal auf der Blumeninsel zu Meisterschaften antrat. Samstags wurde ein sogenannter Vertical ausgetragen, wo es galt, auf einer Strecke von fünf Kilometern 1.000 Höhenmetern in unregelmäßigem und steilem Gelände zu überwinden. Das Ehepaar hatte sich in Jahren die notwendige Lauftechnik antrainiert, da nach 1,7 Kilometer „Warmlaufen“ mit moderater Steigung ein steiniger und wurzeliger Pfad bis zum Ziel auf dem Achada do Teixeira in 1500 Metern Höhe ging. Jürgen Keller lief in 1:01:31 Stunden auf den sechsten Platz seiner Altersklasse M60 und wurde Vierter mit der deutschen Mannschaft.
Elke kannte ihre Konkurrentinnen aus vergangenen Jahren und lief lange gleichauf mit der Spanierin Amanda Sanchez Rivero, musste sich aber als Gesamt-Sechste in 53:43 Minuten mit 19 Sekunden Rückstand und der Silbermedaille geschlagen geben. Mit Ute Krause (1:06:47) freute sie sich aber über die Team-Goldmedaille.
Beim Trail-Running am nächsten Tag mussten auf 33 Kilometern Länge 2.000 Höhenmeter überwunden werden. „Nach einer verspäteten Siegerehrung am Nachmittag und einer Panne mit dem Bus beim Rücktransport hieß es, schnell den Kohlehydratspeicher aufzufüllen und die Pflichtausrüstung bereitzustellen“, beschreibt die Sportlerin die ungünstigen Bedingungen vor dem Rennen, bei dem neben einer Jacke und einer Rettungsdecke, Gels, ein halber Liter Getränk und ein Handy mitzuführen waren. „Nach dem Warmlaufen an der Strandpromenade in Machico, der Kontrolle der Ausrüstung durfte man den Callroom nicht mehr verlassen“, erinnert sich Elke Keller an die letzte Phase vor dem Start. Der erste Anstieg mit rund 300 Höhenmetern über Stufen und Leitern und einem technisch anspruchsvollen Downhill war ein Vorgeschmack auf die weiteren Schwierigkeiten. Nach sieben Kilometern konnte sich die Filstal-Läuferin die später drittplatzierte rumänische Konkurrentin Paraschiva Bors überholen und lief mit jüngeren Athletinnen ein gleichmäßig hohes Tempo. Durch die Mitnahme ihrer Trailstöcke konnte sie Kräfte sparen, ließ den letzten Verpflegungspunkt bei Kilometer 27 links liegen und konnte sich von den beiden Mitläuferinnen absetzen. „Beim finalen Downhill lief ich noch auf die Gewinnerin der AK 45 auf und wurde im Gesamtklassement Dritte hinter jüngeren Läuferinnen“, schwärmt Elke Keller von ihrem großartigen Erfolg, nur 26 Sekunden hinter der elf Jahre jüngeren Gesamt-Zweiten, Luminita Copacel aus Rumänien (W45). Den Gesamtsieg feierte die Österreicherin Karin Freitag (W40) nach 3:58:07 Stunden. „Es passte einfach alles an diesem Tag und ich konnte meinen Europameistertitel mit zwölf Minuten Vorsprung gewinnen“, freut sich die Geislingerin und schaut mit Zuversicht auf die nächsten Herausforderungen in dieser Saison.
Alle Ergebnisse: www.ema-madeira2024.com