DM Braunschweig Tag 2 | Die Entscheidungen der Männer
Speerwurf
Johannes Vetter (LG Offenburg) hatte im Verlauf des Wettkampfes mit Ellbogenproblemen zu kämpfen. Sein bester Wurf landete bei 73,16 Metern und bedeutete am Ende Platz sechs. Einen Rang vor ihm ließ Simon Schmitt (MTG Mannheim) aufhorchen. Im ersten Versuch egalisierte er mit 74,42 Metern seine persönliche Bestleistung und führte damit zwischendurch sogar die Konkurrenz an. Nach vier Durchgängen musste er den Wettbewerb jedoch frühzeitig als Fünfter beenden.
100 Meter | Vorläufe und Halbfinale
Felix Frühn (MTG Mannheim) erwischte den Start nicht ganz optimal, kam aber im weiteren Verlauf des Rennens stark auf. In 10,42 Sekunden lief er auf Rang zwei ins Ziel und sicherte sich damit die Direkt-Qualifikation für das Halbfinale. Ein kleines „q" stand nach Ende des fünften Vorlaufes hinter der Zeit von Milo Skupin-Alfa. Der Offenburger wurde mit 10,54 Sekunden Dritter in seinem Lauf.
Im Halbfinale hatten dann andere die Nase vorn. Mit 10,36 Sekunden (Felix Frühn) und 10,44 Sekunden (Milo Skupin-Alfa) konnten sich beiden Baden-Württemberger im Vergleich zu ihren Vorlauf-Leistungen aber noch einmal deutlich steigern und wurden in ihrem Lauf Fünfter respektive Sechster.
Weitsprung
7,43 Meter zeigte die Anzeigetafel für Manuel Eitel im zweiten Durchgang. Saisonbestleistung für den Zehnkämpfer aus Ulm und am Ende Platz fünf. Simon Batz (MTG Mannheim) führte die Konkurrenz über den gesamten Wettkampf hinweg an. Jeder seiner vier gültigen Versuche hätte gereicht, um sich den Deutschen Meistertitel zu sichern. Auch von einem Ausfall der elektronischen Weitenmessung im sechsten Durchgang ließ er sich nicht beirren. 8,04 Meter aus dem dritten Versuch war schlussendlich sein weitester Sprung an diesem Tag.
400 Meter Hürden | Halbfinale
Constantin Preis (VfL Sindelfingen) zeigte direkt im ersten von drei Halbfinals eine starke Vorstellung. Dank 50,20 Sekunden qualifizierte er sich mit der schnellsten Zeit der Konkurrenz souverän für das Finale. Maximilian Köhler (LG Region Karlsruhe) kam im zweiten Halbfinale nach 51,76 Sekunden als Dritter ins Ziel. Ein kleines „q" hinter seiner Zeit bedeuteten für ihn ebenfalls den Finaleinzug. Angelos David Tsimopoulos (VfL Sindelfingen; 52,72 Sekunden), Jan-Lukas Schröder (SG Walldorf Astoria 1902; 53,26 Sekunden) und Aleksander Gacic (VfL Sindelfingen; 53, 45 Sekunden) konnten sich trotz guter Zeiten kein Ticket mehr für das Finale am Sonntag sichern.
3.000 Meter Hindernis
Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen) machte am Nachmittag ordentlich Ballett. Nachdem er sich während dem Großteil des Rennens aus allen Kämpfen rausgehalten hatte, ging er nach 2.000 Meter nach vorne und verschärfte das Tempo deutlich. Er preschte allen anderen voraus und war nicht mehr einzuholen. Auch nicht von Velten Schneider (VfL Sindelfingen), der nach 8:26,79 Minuten hinter ihm ins Ziel kam und somit Deutscher Vizemeister wurde. Für Frederik Ruppert blieb die Uhr nach 8:16,98 Minuten stehen – Meisterschaftsrekord. In viereinhalb Wochen darf er dann schon wieder laufen – dann aber bei den Olympischen Spielen in Paris (Frankreich). „Das ist gar nicht schlimm, das ist furchtbar toll", konstantiert er im ARD-Interview.
>> Mit Baumarkt-Hindernis zum Meisterschaftsrekord (Bericht auf leichtathletik.de)
Kugelstoßen
Zu den Medaillen-Anwärtern hatte er im Vorfeld durchaus gezählt, aber dass er als Deutscher Meister nach Hause fahren darf, überraschte Eric Maihöfer dann doch. Der Sindelfinger, angereist als Nummer drei der deutschen Jahresbestenliste, hatte sich seine beste Leistung bis zum Jahreshöhepunkt aufgespart. Mit 19,78 Metern, erzielt im fünften Durchgang, verbesserte er seinen drei Jahre alten Hausrekord um drei Zentimeter. Bei den Halleschen Werfertagen hatte der 23-Jährige Ende Mai mit 19,68 Metern bereits angedeutet, dass mehr in ihm steckt.
Weder der deutsche Jahresbeste Silas Ristl noch der Deutsche Meister von 2019 Simon Bayer (beide LAC Essingen) konnten dem U23-Vize-Europameister Paroli bieten. Für Ristl, der als einziger deutscher Kugelstoßer in diesem Sommer die 20-Meter-Marke übertroffen hat, gingen diesmal 19,54 Meter in die Wertung ein. Damit gewann er Silber. Bronze errang der Vorjahreszweite Tizian Lauria (VfL Sindelfingen). Der U23-Europameister, der im Winter an einem Muskelfaserriss laboriert hatte, stieß mit 19,29 Metern Saisonbestleistung und konnte überdies Simon Bayer (19,20 m) in Schach halten. Gefeiert wird sicherlich gemeinsam: Die drei Medaillengewinner trainieren gemeinsam in Stuttgart bei Artur Hoppe. Svenja Sapper (leichtathletik.de)
400 Meter | Halbfinale
Neben dem Weitsprung versuchte sich Zehnkämpfer Manuel Eitel (SSV Ulm 1846) auch über die 400 Meter-Distanz, die normalerweise am Ende des ersten Tages des Mehrkampfes steht. Zu Beginn des Rennens konnte er noch gut mitgehen, musste dann aber auf den zweiten 200 Metern abreißen lassen. Seine Platzierung ist am Ende nur zweitrangig, seine Zeit aber kann sich sehen lassen. Mit 48,06 Sekunden schraubt er seine Bestleistung deutlich nach unten und zeigt sich später im Sportschau-Interview auch mit Blick auf die Olympischen Spiele in Paris (Frankreich) sehr zufrieden.
800 Meter | Halbfinale
Mit einer Saison- wie persönlichen Bestleistung von 1:46,06 Minuten war Malik Skupin-Alfa (LG Offenburg) bereits vor dem Start des zweiten Halbfinales als Sieger gesetzt. Zunächst hielt er sich am Ende des Feldes und ging damit jeglichen Rangeleien aus dem Weg. In der zweiten Runde begab er sich auf den Weg nach vorne, entschied dann wie erwartet das Rennen für sich und zog somit ungefährdet ins Finale am Sonntag ein. Seine Siegzeit von 1:54,91 Minuten war beschreibend für einen eher langsamen Lauf, bei dem der Fokus auf dem Schlussspurt lag. Im deutlich schnelleren dritten Halbfinale sicherten sich Alexander Stepanov (VfL Sindelfingen; 1:49,91 Minuten) und Lorenz Herrmann (LG Region Karlsruhe; 1:50,48 Minuten) als Zeitschnellste der Vorrunde ebenfalls das Finalticket.
1.500 Meter | Halbfinale
Jeweils unter die ersten sechs kommen, das war die Devise für die Teilnehmer der zwei Halbfinals über 1.500 Meter. Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) erfüllte diese Pflichtaufgabe im ersten, langsameren Lauf souverän. Zwar wurde es auf den letzten 400 Metern ein wenig hektisch, er konnte sich aber gegenüber den Angriffen der anderen Läufer gut behaupten und lief auf Rang drei ins Ziel.
Im Feld des zweiten Halbfinals fanden sich aus baden-württembergischer Sicht zwei Doppelstarter wieder. Silas Frantz (VfB Stuttgart 1893) war am Freitagabend im 5.000 Meter-Rennen bereits auf Platz sechs gelaufen (zum gesamten Bericht). Jens Mergenthaler (LG farbtex Nordschwarzwald) unterdessen war am Nachmittag bereits im Finale über 3.000 Meter Hindernis gestartet, in dem er Fünfter wurde. Beide hielten sich zu Beginn des Rennens am Ende des Feldes auf und zogen kurz vor der Glocke zur letzten Runde nach vorne. Für Silas Frantz reichte es nicht unter die Top sechs, er konnte dem Schlussspurt der anderen am Ende nicht mehr folgen und lief als Neunter über die Ziellinie. Jens Mergenthaler hingegen zeigte, dass er Tempoverschärfungen mitgehen kann. Zwar hatte auch er zu kämpfen, verteidigte aber seinen vierten Platz und zog somit ins Finale ein.
>> Zu den Stimmen der Sieger:innen und Stars am Samstag (leichtathletik.de)
>> Zur Übersicht der Entscheidungen der Männer am Samstag auf leichtathletik.de